Hatha-YogaLuzia Menia (1956), dipl. Yogalehrerin Hatha-Yoga ist ein Übungsweg über den Körper. Dabei werden neben der körperlichen Beweglichkeit die Wahrnehmungsfähigkeit, die Beobachtungsgabe und die Konzentration entwickelt. Wichtigster Bestandteil des Hatha-Yoga sind die Körperhaltungen, die sog. asanas. Mit Hilfe der asanas, verbunden mit geeigneten Atemübungen, gelingt es uns leicht, Verspannungen wahrzunehmen, zu lösen und so unsere körperliche Gesundheit, geistige Konzentration und seelische Ausgeglichenheit zu fördern. Unsere Yoga-Katzen führen uns in die grundlegenden Konzepte ein, nämlich das Sitzen, die Rückbeuge, die Drehung, die Vorbeuge, die Gleichgewichtshaltungen, die Umkehrhaltungen, die Entspannung:
Die Techniken des Hatha-Yoga sind ein hervorragendes Mittel, um den Körper gesund und kräftig zu erhalten. Aber dieser Aspekt ist nicht vorrangig, und es wäre sehr vereinfachend, in den Ergebnissen, die durch Übung erreicht werden, nur mehr oder weniger erstaunliche physische Leistungen zu sehen. Die körperlichen Übungen des Hatha-Yoga enthalten eine viel tiefere Dimension, sozusagen eine heilige Essenz. Sie sind wirklich beeindruckend, weil sie den Menschen in seiner Ganzheit formen, indem sie alle seine Fähigkeiten einbinden. Höchste Aufmerksamkeit und eine energetische Durchlässigkeit erleichtern dem Übenden sein intensives Bemühen. Die Energie ist das entscheidende Wesensmerkmal des Hatha-Yoga; alle Techniken dienen ihrer Stimulierung und ihrer Harmonisierung. Die asanas sollen so ausgeführt werden, dass sie eine körperliche Regungslosigkeit ermöglichen und ein geistiges Innehalten fördern. Sie sollen stabil sein, im Sanskrit sthira genannt. Sthira bedeutet auch bewusst, also die Stabilität des Geistes bzw. ein völliges "Bei-der-Sache-Sein". Gleichzeitig sollen die asanas aber auch angenehm sein. Das heisst, dass sie keine neuen Spannungen im Körper oder im Geist schaffen, sondern so dosiert werden sollen, dass man bei aller Kraft oder Intensität, die manche Haltungen fordern, doch innerlich loslassen kann. Nur so kann man durchlässig für den Energiefluss bleiben. Das Sanskritwort für diesen Zustand ist sukha. Er kann im Deutschen auch noch mit Mühelosigkeit und Leichtgängigkeit übersetzt werden. Beide Zustände bedingen einander und unterstützen sich gegenseitig. Zum Ausführen der asanas benutzt man als erleichterndes Hilfsmittel den Atem. Die verschiedenen Atemtechniken, das sog. pranayama, kann als die Wissenschaft von der Atemkontrolle bezeichnet werden. (Text teilweise übernommen aus "Theorie und Praxis des Hatha-Yoga", ISBN 3-928632-15-9, Bilder aus "Yoga für Katzen", ISBN 3-453-03325-6) PRISMA - Esoterische Seminare, CH-6353 Weggis |