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Männlich - weiblich

Lassen Sie die Bilder immer etwas auf sich wirken... fühlen Sie sich ein... lassen Sie sich inspirieren...

Zuerst zwei Darstellungen vom Ideal-Zustand, in dem männlich und weiblich vereint sind. Beim Narr sind sie noch vereint - bei der Welt sind sie es wieder. Symbol hierzu ist die Androgynität: In den zwei Karten sind Wesen abgebildet, welche sowohl männliche wie auch weibliche Attribute aufweisen. Ausgeprägt ist dies bei der Karte Die Welt: Irgendwie ist es ein Mann - aber er/sie hat weibliche Brüste, und auch sonst mehrheitlich weibliche Züge. Im Gegensatz zur Welt zeigt der Narr seine "Beschaffenheit" nicht so offen, der Narr resp sein Beschaffenheit ist (noch) verhüllt - ja, der Narr kennt seine Beschaffenheit selber nicht - er ist sich nicht bewusst.

Beide: Der Narr und Die Welt sind androgyn
dh, männlich & weiblich, männliche & weibliche Aspekte sind harmonisch vereint.
Unbewusst.
Unentfaltetes Potential.
Die Polarität wirkt (noch) nicht auf ihn ein.
Bewusst.
Entfaltetes Potential.
Durch die Polarität hindurch - das Paradies wieder gefunden.
 
Es gehört mit zum Ziel unseres Lebensweges, die männlichen und weiblichen Aspekte sich ergänzend zusammen zu bringen. Woodie Allen sagte sehr schön: "Das Schwierigste am Leben ist es, Herz und Kopf dazu zu bringen, zusammenzuarbeiten. In meinem Fall verkehren sie noch nicht mal auf freundschaftlicher Basis."

So geht es zum Beispiel in der Politik nicht darum, dass Frauen auch noch Männerpolitik machen müssen. Es ginge eigentlich vielmehr darum, dass die Männer lernen sollten, die weibliche, mehr gefühlsbetonte Art neben ihrer gefühls-entfernten Art zu akzeptieren. Die Logik der Gefühle, die Logik des Bauches, die Logik der Psyche, die Psycho-Logik ist eben die andere, entgegengesetzte, ergänzende Logik zur Logik des Kopfes, des Ausstudierten. Solange der Kopf den Bauch, das Ausstudierte die Gefühle unterdrückt, solange ist männlich und weiblich nicht friedlich, gleichberechtigt nebeneinander.

Ich glaube, dass dieses Akzeptieren des Weiblichen in der heute vorwiegend männlichen Gesellschaft erst möglich wird, wenn der einzelne Mensch in sich diese polaren, sich ergänzenden Aspekte ent-deckt. Der Haken an der Sache ist eben, dass Polares üblicherweise als trennende, sich ausschliessende Gegensätze betrachtet und auch so erlebt werden. Dies ist solange so, wie nicht der Einzelne diese Pole ergänzend in sich zusammenbringt.

Dies ist alles viel leichter gesagt als getan.

Diese Pole bilden sich durch das Schöpfungsprinzip der nun folgenden Polarität.

 

Der Narr von oben, bei dem männlich und weiblich noch friedlich vereint waren, wird nun durch das Prinzip der Polarität sozusagen zweigeteilt in männlich und weiblich. Der Berg in der Mitte schiebt sich wie ein Keil zwischen die beiden und soll das trennende Prinzip der Polarität veranschaulichen.

Noch herrscht Harmonie im Paradies, weil der Engel noch nicht entschwunden ist. Bald wird aber ein "anderer Engel" Einzug halten - und der paradiesische Garten verwandelt sich in ein Irrgarten. Siehe dazu auch Involution - Evolution.


Als erste Differenzierung folgt nun eine Zusammenfassung der männlichen & weiblichen Elemente mittels der 4 Asse.

Feuer
Wille
Luft
Unterscheiden
Wasser
Gefühl
Erde
Körper
Männliche Elemente Weibliche Elemente
 
Es ist interessant: Alleine aus der Handhaltung können wir schon wesentliche Unterschiede sehen... herausspüren. Während bei den männlichen Assen ein fester, bestimmter Griff dargestellt ist, sehen wir bei den weiblichen Assen jeweils tragende, aufnehmende Hände.

Fühlen Sie sich etwas in die Karten ein - spüren Sie die Elemente:

As der Stäbe: Fester, bestimmter Griff. Der Stab ist ein lebender Ast, aus dem es spriesst. Der Stab ist treibend, nach aussen treibend.

As der Schwerter: Fester, bestimmter Griff. Das Schwert mit scharfen Schneiden als Symbol für das Unter-Scheid-ungsvermögen. Oben eine Krone als Symbol des Sieges mittels des Unterscheidungsvermögens.

As der Kelche: Tragender, aufnehmender Griff. Der Kelch selber ist auch aufnehmend. Ein Kelch nimmt in jede Ritze einfliessendes Wasser auf.

As der Münzen: Tragender, bergender Griff. Die Münze ist etwas festes, hat selber eine feste Form (im Gegensatz zum Wasser).


Es folgen nun paarweise die jeweils zusammengehörenden männlich-weiblichen Polaritäten.

Männlich, Feuer, Wille
Kraft der Aktivität
Energie, Impuls, Same
Machen
Treibend, (ein-)dringend
Weiblich, Wasser, Gefühl
Kraft der Passivität, RUHE
Energie-Umwandlung, Werden
Warten, Geschehenlassen
Aufnehmend
 
Wir sollten lernen, zu wissen, wann es Zeit ist, etwas in Gang zu setzen, zu handeln - und wann andererseits Zeit ist, zu warten und geschehen zu lassen. Wir sollten lernen, sauber einen Samen zu setzen - und dann aber auch die Reifezeit abwarten zu können.

Wenn es Zeit ist, etwas anzupacken und durchzuziehen, dann braucht es die Kraft des Magiers, der Wille. Wenn es Zeit ist, in Ruhe etwas reifen zu lassen, dann ist die Kraft der Hohepriesterin gefragt. Jedes zu seiner Zeit wirkt Wunder - und kann nicht durch eine andere Kraft ersetzt werden.

Braucht es eine Zeit des ruhigen Werdens, des Reifens, so ist es schädlich, wenn ich ungeduldig diese Ruhe-Zeit störe. Bricht der Magier ungeduldig in den Heiligen Tempel der Hohepristerin ein, so schadet dies allen Beteiligten: Der Magier stresst sich erst einmal selber mit seiner Ungeduld - und er stört die nötige Ruhe des Reifens... was entsprechende Auswirkungen auf "die Mutter" und/oder "das Kind" haben kann (Mutter und Kind stehen hier stellvertretend für alles Werden, ob etwas Körperhaftes oder auch "nur" einen Gedanken, eine Idee).

Braucht es eine Zeit des willentlichen Einsatzes, dann ist es nicht gut, wenn ich in Ruhe verharre. So geschieht nämlich nichts - es sollte vielleicht aber etwas geschehen.

Also - beides braucht es - zu seiner Zeit. Und beides zur falschen Zeit eingesetzt, ist nicht gut. Eine ohne das andere ist nicht die Hälfte - sondern nichts!


Weiblich, Erde
natürlich
Am Lebenspuls
Nah, nährend, pflegend
Körper, Rhythmus der Natur
Zusammenhaltend, zusammenbringend
Synthese, zusammenbringende Logik
Anziehend, einladend
Eros
Männlich, Luft
künstlich, abstrakt, planend, organisierend
Ent-fernt, in Gedanken
distanziert, vor-sorgend, kalkulierend
Verstand, denken
Unter-scheidend, differenzierend
Analyse, trennende Logik
Distanziert, 'wohl'überlegt
Logos
 
Auch hier gilt: Jedes zu seiner Zeit ist gut - zur falschen Zeit ist beides schlecht.

Es braucht einerseits das Natürliche der Herrscherin, damit das Leben noch Leben ist. Andererseits braucht es aber auch ein gewisses Mass an Künstlichkeit des Herrschers, um sich über gewisse Niedrigkeiten des Lebens zu erheben. Denken wir zum Beispiel nur an Strassen, Telefon, Spitäler, Häuser, Kochherde, Badewannen, und unendliches mehr - all dies ist nicht natürlich - es ist künstlich. Hier war der Herrscher am Werk.

Würden wir nur den Aspekt der Herrscherin (der Natur) leben, so wäre in Kürze alles Errungene überwuchert und wir würden leben wie die Tiere: Back to the trees.

Würden wir nur den Aspekt des Herrschers (des Abstrakten) leben, so würden wir mit der Zeit nur noch in Infrastrukturen leben - wir wären dem wirklichen Leben total entfernt. Sience-Fiction. Wirklich wäre, was ausstudiert worden ist, nicht was ist.

Beides braucht es - in ausgewogenem Verhältnis. Leider ist es so, dass auch hier der männliche Pol, der Herrscher-Aspekt stark überwiegt. Nur das Ent-Decken beider Pole und das Kultivieren derselben, kann eine Wende zum Besseren bringen. Es nützt nichts, dem anderen zu sagen, wie er zu leben hat. Er muss die beiden Pole in sich selber entdecken und beide zur Reife bringen.

Der Herrscher kann zwar das Weibliche mit seinem Ausstudierten lange Zeit unterdrücken - das Weibliche, zB auch unsere Mutter Erde ist unendlich geduldig. Es wird aber mit der Zeit aus der Not, in die sie hineingerät, eine unabwendbare Not-Wendigkeit erwachsen. Ob der Herrscher dann noch etwas auszurichten hat?


Siehe Weisheit + Mitgefühl = Vollkommenheit


Die zwei Pole männlich & weiblich sind wie die zwei Seiten eines Messers - und wir sollten bestrebt sein, die zwei Pole sich ergänzend auf des Messers Schneide zu bringen. Anfangs leben wir sozusagen einfach denjenigen Pol, der bei uns natürlicherweise der stärkere ist. Werden wir uns der Pole bewusst und versuchen, ein "ganzes Leben" zu führen, so pendeln wir hin und her zwischen den Polen. Mit der Zeit gelingt es dann immer besser, gleichzeitig beide nebeneinander - eben wie auf des Messers Schneide - zu leben.

Normalerweise ist es so, dass wir immer ausgeprägter unsere "starke" Seite leben. Dadurch wird das "Schwächere in uns" immer schwächer und verkümmert immer mehr. Wir sollten eigentlich bestrebt sein, unsere Schwächen nachzunehmen und einen gesunden Ausgleich zu schaffen.

Männlich & weiblich: Yin & Yang: Der schwache Pol aufschliessen lassen - vorher gibt es diese grosse Vereinigung der beiden Pole nicht. Jeder hat dies in sich zu realisieren. Nicht der andere hat sich zu ändern, sondern ich bin für meine Harmonie zuständig! In dem Masse, wie wir es wirklich in uns realisieren, in dem Masse werden wir es auch aussen tun, zB in einer Partnerschaft, oder in der Politik, oder...

Was wären die Männer ohne Frauen?
Rar, sehr rar!

Mark Twain

 

PRISMA - Esoterische Seminare, CH-6353 Weggis

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